Den Weg dieser beiden, darf ich wahrlich seit ihrem ersten gemeinsamen Tag mitverfolgen. Im Alter von 2,5 Jahren ist Elohim in Marlene’s Leben getreten, die seither ihre Wege gemeinsam gehen. Miteinander Spaß haben, miteinander wachsen, aneinander Freude haben – voneinander lernen! Aus dem Grund sind auch die zwei auf ihrer eigenenen HSH-Reise unterwegs, um Elohim physisch wie psychisch auf seinen Weg als Reitpferd vorzubereiten.
Elohim wurde ganz schonend an die HSH-Ausrüstung gewöhnt. Schritt für Schritt und mit viel Ruhe und Geduld hat ihn Marlene mit Schulzaum, Sattel, Leinen und dem Unterzügel vertraut gemacht. Dazwischen muss ich einfügen, dass wir es hier mit einem sensationellen Charakterpferd zu tun haben, der viel Ruhe und Coolness mitbrachte, die aber noch viel mehr durch eine sehr intensiv aufgebaute Beziehung zwischen den beiden ver- und bestärkt wurde, was einen unbezahlbaren Grundstein für eine schöne gemeinsame Zeit, aber eben auch die Ausbildung darstellt.
Mit den Führ- sowie Haltübungen ist Elohim bereits gut vertraut auf beiden Händen, so werden diese mehr als Aufwärm- denn als Lernphase genützt. Ebenso haben die beiden seit meinem letzten Besuch fleißig geübt, sodass Marlene bereits hinter Elohim gehen und ihn von dort aus gut führen kann. Hauptaugenmerk diesmal lag am Travers. Bisher haben ihn die beiden vom Keilspalt – Ausbilder (hier Marlene) zwischen Pferd und Bande gehend – aus versucht, was bei Elohim nicht ganz so verständlich ankam. Durch fehlendes, flüssiges Vorwärts kamen die beiden recht rasch ins Stocken und Marlene hatte mehr ein Gefühl von “schieben” und “drücken” als von begleitend wegweisend. Erst wollen wir zu Beginn der Traversübungen zwar nur das Kreuzen der Hinterbeine erreichen und kümmern uns um die richtige Längsbiegung erst, wenn das Kreuzen sitzt. Elohim fühlt sich offenbar sehr wohl, wenn Marlene mit den langen Leinen hinter ihm geht – so fallen den beiden auch die Tempounterschiede deutlich leichter – denen wir uns sogleich gewidmet haben. Deutliches Voran, normaler Schritt und die ersten Takte Tritte verkürzen. Eine tolle Übung um die Beine noch mehr zu mobilisieren, Aufmerksamkeit zu holen und den Schritt merklich zu verbessern. Möglicherweise durch den Fluchtinstikt des Pferdes fällt es von hinten leichter, ein deutlicheres Voran zu fordern – was uns für die gewünschte Traversübung zu Gute kommt. Bevor wir versuchten die Kruppe hereinzuschwenken, haben wir ihn nochmal fleissiger gemacht, da leichtes Einwirken der Leinen nicht zu verhindern ist und auf Elohim wieder eine bremsende Wirkung hat. Es sei noch erwähnt, dass wir natürlich auf Elohims besseren und flüssigeren Seite begonnen haben. Nachdem er fleissig genug war, haben wir dann durch gezieltes Anklatschen der äusseren Leine seine Kruppe lediglich für 3-4 Tritte hereingeschwenkt und ein leichtes Kreuzen gefordert. Genug. Loben. Nächste lange Seite nichts. Pause. Und in seinem Tempo hinter ihm her. An derselben Stelle dann nochmal die Wiederholung. Erst fleissiger machen, kreuzen lassen. Halten. Loben. Fertig.
Ganz wichtig bzw. was mir während meines Tuns auffiel ist, die Pferde grad am Beginn der Traverübung in dieser Schrägstellung Halten zu lassen, bevor man sie lobt. Also bei der Hilfe zum Halt mit der äusseren Leine die Kruppe hereinholen und dort loben.
Immer wieder darauf achten, dass die Einheiten nicht zu lange werden. HSH ist anspruchsvolle Kopfarbeit für unsere lieben Vierbeiner. Hier auf den Bildern sieht man gut, wie entspannt der nun fast 3jährige Elohim nach seiner HSH-Einheit dasteht und sich offensichtlich alles nochmal genau durch den Kopf gehen lässt!
Vielen Dank, dass ich an eurem Weg teilhaben darf!